Zweiohrküken - Pressekritiken

Tribüne Berlin


Berliner Morgenpost, 05.12.2010

Ausgehen mit Zweiohrküken

von Ulrike Borowczyk

Hausarbeit ist für Ludo etwas, das andere erledigen sollten. Anna zum Beispiel. Die nörgelt daher ständig an ihrem Liebsten herum. Ohnehin klaffen nach zwei Jahren Beziehung Wunschträume und Alltag meilenweit auseinander.

Dass dann noch Ludos Ex-Freundin Marie auftaucht, die Anna aus dem Feld räumen will, bringt das Fass zum Überlaufen.

Im letzten Jahr war Til Schweigers Liebeskomödie “Zweiohrküken” einer der beliebtesten Kinohits. Wie auch schon den Vorgänger “Keinohrhasen”, hat Regisseur Gunnar Dreßler den Kassenschlager nun auf die Bühne geholt. Das Publikum feierte die Uraufführung in der Tribüne. Im Gegensatz zum Film hat die Bühnenfassung mehr Charme, was aber nicht über den seicht plätschernden Inhalt und die platten Machogags hinwegtäuschen kann. Die Inszenierung allerdings ist in sich stimmig, und die vier Schauspieler machen den harmlosen Liebesreigen sehenswert. Can Fischer spielt Filou Ludo ebenso komisch wie Hannes Sell den immer verständnisvollen Ralf. Sabine Roßbergs überdrehte Anna bietet der zickigen Marie von Celine Lochmann auch tätlich Paroli. Stutenbissigkeit pur. Ein Abend für Genrefans.